Der Neubeginn
Nach langen und steinigen Wegen lag auch noch dieser Weg vor uns.
Ich trennte mich von Ramils Papa.
Es war kein leichter Schritt. Warum? Weil ich kein Mensch bin, der seine Familie "aufgibt". Ich bin kein Mensch der seinem Kind den Papa wegnehmen möchte. Mein Sohn musste schon so viel miterleben und jetzt muss er auch noch miterleben, wie sein Papa, der täglich da war, jetzt nicht mehr täglich da ist.
Ich möchte ehrlich sein. Es war eine verdammt harte Zeit. Ramil weinte sehr, sehr viel. Und er weint auch heute noch wenn er seinen Daddy vermisst. Wir versuchen ihm jedes Mal aufs neue zu erklären, warum es so ist und, dass sein Daddy immer sein Daddy bleiben wird.
Für ihn hätte ich es mir anders gewünscht.
Dennoch haben wir nach einer langen und intensiven Phase des Neuankommens den Schritt in die Patchworkfamilie gewagt.
Das aller aller beste was passieren konnte sind Ramils Geschwister. Er ist ein so absolut liebevoller großer Bruder. Er liebt sie so sehr. Und seine Geschwister sind beide so verrückt nach ihm. So schwer der Anfang als Patchworkfamilie war. So sehr wachsen wir Tag für Tag immer mehr zusammen.
Ramil merkte damals gleich das an der Mama etwas anders ist. Er liebte es meinen Babybauch zu küssen und begrüßte und verabschiedete sich jeden Tag von ihm.
Mein kleiner, besonderer Mann.
Nach der Geburt widmeten wir uns genauso intensiv Ramil, wie auch Lion.
Die Geschwisterliebe wuchs.
Meine drei Männer unterstützen mich wahnsinnig damit ich meinen Bachelorabschluss noch bewältigen konnte. Und danach, in Ramils Worten:
Mama, schau doch mal (zeigt auf das Familienbild) du bist noch ganz alleine, wir brauchen noch ein Mädchen.
Und ja wir wollten noch ein Baby und ja wir bekamen noch ein kleines Mädchen.
Was in unserem kleinen Patchworkleben mit Besonderheit in den letzen Jahren passiert ist, darüber berichten wir noch.
Was in der Zukunft noch so kommt folgt in unserem Blog.