Ein Ohr für Ramil
Vor rund zwei Jahren waren wir in der Heidelberger Kopfklinik um zu besprechen, welche Möglichkeiten an Hörgeräten für Ramil in Frage kommen.
Auf dem Tisch des Arztes lag eine Epithese.
Ein Ohr zum Ankleben.
Ramil entdeckte es sofort und wollte direkt alles darüber wissen.
Kurz darauf: Mama kann ich auch so ein Ohr haben.
In der Zeit stand allerdings erst die Hörgeräteversorgung an.
Nach nun zwei Jahren stehen wir ja nun wieder vor dem Thema Hörgeräte. Ramil möchte kein Kopfband mehr.
Also sind wir wieder in die Klinik um mit dem Arzt zu sprechen. Dort sieht Ramil natürlich wieder. DAS OHR.
Diesmal nahmen wir direkt ein Rezept mit, um ihm den Wunsch nach einem Ohr zu erfüllen.
Dank der Selbsthilfegruppe hatten wir direkt eine gute Adresse an die wir uns wenden können.
Angerufen, Termin bekommen. Schon am Telefon war er ein sehr sympathischer Mann.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schwer es ist direkt an richtige Kontakte zu kommen.
Der Termin kam und wir waren, ich glaube allesamt, wahnsinnig gespannt und aufgeregt was nun kommen wird.
Eine Epithese.
Klar, fast jeder von uns kennt es. Jeder hat vielleicht schon den ein oder anderen mit einer Augenepithese oder Beinprothese oder ähnlichem gesehen.
Aber sich so richtig intensiv damit befasst oder in Kontakt kam ich damit noch nie. Wieder eine neue und zugleich spannende Erfahrung. Und das Schöne daran: eine Erfahrung die ohne Schmerzen abläuft.
Ich musste beim ersten Termin mit all meinen Kids alleine hin. Wir wurden mit einem freundlichen und netten Lächeln empfangen. Ramil und seine Neugier. Er hat vor keinem Termin Angst, er fragt alles bis ins kleinste Detail nach. Seine Lieblingsärztin Frau Bacher kennt es mittlerweile zu gut und sagt schon immer er wird noch Kieferorthopäde.
Und genauso fragte er nun den Epithetiker Jörn Brom Löcher in den Bauch.
Was folgte war der Abdruck.
Ramil lachte.
„Mama dass kitzelt“
Er machte wieder einmal wie ein ganz Großer mit.
Nachdem wir von jeder Seite einen Abdruck hatten, besprachen wir noch wie der weitere Ablauf ist und schon war der erste Termin vorbei.
In Ramils Worten:
„Mama, das war cool, können wir das nochmal machen?“
(Jörn Brom aus Heidelberg, Brom Epithetik)
Nach ein paar Tagen durften wir zum Wachsohr „anprobieren“ und Hautfarbe bestimmen kommen.
Und da war es schon. Ein kleiner Einblick.
Nun hieß es nochmals ein klein wenig warten. Es ist „nur“ ein kleines Ohr aber hinter so einem kleinen Ohr steckt wahnsinnig viel Arbeit. Kleine Strukturen, Nuancen von Farben und noch vieles mehr auf das geachtet werden muss, um es aussehen zu lassen wie ein echtes Ohr.
Der Tag kam und wir durften das Ohr abholen.
Das erste OHR für Ramil.
Diesmal nur Ramil und Mama.
Spannend und aufregend. Die erste Anprobe.
Kleine Anpassung, bei der Ramil direkt helfen durfte.
Wir klebten das Ohr zum ersten Mal an.
Dann die Frage: Gefällt es dir?
Ramil: Nein! Es ist zu glatt! Macht es wieder weg.
Herr Brom und ich rätselten was er mit „zu glatt“ meinte.
Bis er uns erklärte dass es nicht so ist wie sein anderes.
Sein richtiges Ohr steht ein wenig ab, und die Epithese haben wir absichtlich etwas unauffälliger gemacht. Das wollte Ramil aber nicht.
Er will, dass es genauso „absteht“ wie sein richtiges Ohr.
Herr Brom, ein Epithetiker mit Herz, sagte dann direkt: „ dann werden wir ein anderes machen, das dir besser gefällt.“
Er musste dafür allerdings nochmals bei der Rohform beginnen und die Abdrücke abändern.
Für die Wartezeit haben wir dennoch das Ohr mitbekommen.
Aber Ramil möchte es bis jetzt nicht wirklich tragen.
Wie es mit dem neuen aussieht, wir werden darüber berichten.
Es ist Zeit DANKE zu sagen!
Ich lernte schon als Kind, dass es wichtig ist Danke zu sagen, denn nichts ist selbstverständlich und genau das möchte ich hier tun.
Denn ich bin für so vieles Dankbar.
Ramils 7. Geburtstag
Wir waren alle ziemlich aufgeregt. Ramil zählte schon die Tage bis zu seinem Geburtstag. Auch er verfolgte den Start seiner Seite gespannt mit. Ich erzählte ihm natürlich was die Mama da macht und er schaute sich ganz gespannt die Bilder auf seiner Seite an.
Ramil wünschte sich (mal wiederJ) eine Ninjagoparty. Er wollte ein weißer Ninjago sein und sein kleiner Bruder der blaue. „Mama kannst du das bitte nähen für uns?“
Klar mein Engel. Die Homepage stand und ich machte mich an die letzten Vorbereitungen für den Geburtstag. Da er dieses Jahr auf einen Donnerstag fiel und Ramil lange Schule hatte, verlegten wir den Kindergeburtstag auf den Freitag und die Familienfeier auf noch eine Woche später. Den 3.3. feierten wir ganz klein für uns zuhause. Am Abend machte ich noch die Kostüme fertig.
Der Geburtstagsmorgen.
Seine kleine Schwester durfte ihn ganz lieb wecken und ihn als erste feste drücken. Danach alle anderen.